Dyslalie
Bei der Dyslalie werden bestimmte Laute fehlerhaft gebildet, weggelassen oder durch einen anderen Laut ersetzt (z.B. Kindergarten = Tinderdarten). Die wohl bekannteste Fehlbildung eines Lautes ist das Lispeln (Sigmatismus). Hier werden alle S-Laute mit falscher Zungenstellung gebildet (z.B. Zunge zwischen den Zähnen).
Dysgrammatismus
Bei diesem Störungsbild zeigen sich Probleme bei der Verwendung von Artikeln (z.B. die Hund, der Haus), der Mehrzahl-Bildung (z.B. Hause, Tischs), der Verwendung von Zeiten (z.B. ich bin gegeht, du hast geesst), der Beugung von Verben (z.B. ich trinken, du spielen) und beim Satzbau, bzw. der Wortstellung (z.B. ich Hause gehe, ich Bild gemalt habe).
Sprachentwicklungsverzögerung oder -störung der Spracherwerb des Kindes erfolgt verzögert, zu spät, unvollständig', 'Als "Faustregel" kann man sagen, dass man einschreiten sollte, wenn ein Kind mit Vollendung des 2. Lebensjahres nur wenige (sinnvolle) Worte benutzt. Mit 3 Jahren sollte ein Kind alle Laute bilden können, mit 4 Jahren sollte der Erwerb der Grammatik abgeschlossen sein.
Eine Sprachentwicklungsstörung geht oft einher mit Defiziten in den Bereichen der Wahrnehmung, des Sprachverständnisses, der Kognition und der Motorik. Es gibt unterschiedliche Erscheinungsformen der Sprachentwicklungsstörung, die einzeln, aber auch zusammen auftreten können:
Eingeschränkter Wortschatz
Das Kind benutzt wenige "Schlagwörter", um sich verständlich zu machen (z.B. Wauwau = Hund, wird für alle Tiere benutzt.
Dysphonie
- Organische Dysphonie:
Sie kann auftreten bei diversen Kehlkopferkrankungen, wie z.B. Stimmband-Knötchen, -Ödemen, -Polypen, bei Tumoren im Kehlkopf und nach deren Entfernung, bei Stimmbandlähmungen und Lähmungen im Kehlkopfbereich.
- Funktionelle Dysphonie:
Sie entsteht bei falschem Gebrauch oder zu starker Belastung der Stimme. Eine nicht behandelte funktionelle Dysphonie kann sich zu einer organischen Dysphonie ausweiten! Bei beiden Formen der Dysphonie klingt die Stimme heiser, knarrend, behaucht, etc. Die Betroffenen müssen sich oft räuspern und haben teilweise ein Fremdkörpergefühl im Halsbereich, was das Sprechen anstrengend macht. Die Stimme ist nicht belastbar und ermüdet schnell.
Rhinophonie / RhinolalieNäseln –Es gibt 3 verschiedene Formen der Rhinophonie:
- Rhinophonia aperta (offenes Näseln)
Eine häufige Ursache sind Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten, es kann aber auch durch "Schonhaltungen" nach Operationen im Nasen-Rachen-Bereich zum Näseln kommen. Beim Sprechen geht die Luft hauptsächlich durch die Nase, so dass ein nasaler Klang entsteht. Beim Essen kann die Nahrung durch die Nase austreten. Oft haben die Betroffenen (meist Kinder) eine mangelnde Wahrnehmung im gesamten Mundbereich, was auch zu Fehlbildungen bestimmter Laute führen kann.
- Rhinophonia clausa
(geschlossenes Näseln)
Diese Form entsteht oft durch "Polypen" oder einfach nur starken Schnupfen. Dadurch, dass die Luft hauptsächlich durch den Mund kommt, werden Nasallaute ersetzt oder fehlerhaft gebildet (z.B. Mama = Baba). Die Betroffenen atmen meist nur durch den Mund.
- Rhinophonia mixta
(gemischtes Näseln)
Wie der Name schon sagt, handelt es sich hier um eine Mischung der beiden oben genannten Formen.
LaryngektomieZustand nach Entfernung des Kehlkopfes
Bei Krebserkrankungen am Kehlkopf muss dieser oft entfernt werden. Je nach Lokalisation und Größe der Tumoren werden auch nur Teile des Kehlkopfes entfernt.Der Verlust des Kehlkopfes bedeutet zunächst auch den Verlust der eigenen, "bekannten" Stimme. Nach der Operation sollte der/die Betroffene schnellstmöglich die logopädische Therapie beginnen, um wieder stimmhaft kommunizieren zu können. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, die gemeinsam individuell ausgewählt und erlernt werden:
- die Speiseröhren-Ersatzstimme (die zum Sprechen benötigte Luft geht durch den Speiseröhren-Eingang)
- die elektronische Ersatzstimme (mittels eines elektronischen Gerätes, das manuell bedient wird, können Patienten Töne erzeugen und sprechen)
- das Shunt-Ventil (es wird in eine operativ geschaffene Verbindung zwischen Luft- und Speiseröhre eingesetzt und ermöglicht so das Sprechen)
Myofunktionelle StörungenFehlfunktionen der Mund- und Gesichtsmuskulatur
Durch mangelnde Sensibilität (Wahrnehmung) im Mund und Gesichtsbereich können die dort ansässigen Muskeln zu stark oder zu schwach, auf jeden Fall unverhältnismäßg ausgeprägt sein. Das wiederum kann zu Artikulationsstörungen (z.B. Lispeln) und Zahnfehlstellungen durch falsches Schlucken führen. Eine weitere Folgeerscheinung kann eine Stimmstörung (hyperfunktionelle Dysphonie) sein. Ebenso ist durch schlaffe Muskulatur im Lippen-Bereich meist der Mund geöffnet und es kommt häufig zu übermäßigem Speichelfluss. Je nach Ausprägung der Störung kann auch die Nahrungsaufnahme, insbesondere das Trinken und Saugen beeinträchtigt sein.
Stottern
Sigmatismus siehe auch unter Dyslalie